Laut dem neuen Glücksatlas der Deutschen Post sind wir Hamburger bundesweit am glücklichsten. Das liest sich natürlich prima, gerade als Hamburger. Offenbar ist „unsere“ Stadt lebenswert.
Für Marktforscher besonders interessant: Die Details.
So plakativ das Gesamtfazit zunächst ausfällt, so wichtig ist es für uns – nicht nur bei solchen Studien – eben auch darauf zu achten, was dahinter steckt. Und so fällt direkt ins Auge, dass Hamburg in den meisten Einzelkriterien die erhoben wurden, kaum unter den Top 3 landet.
Beispiel Natur: Die europäische Umwelthauptstadt 2011 landet auf Rang 4.
Wirtschaft? Rang 5
Ausflüge? Rang 7
Umfeld? Rang 3 – immerhin.
Besonders positiv dagegen die gebotenen Sportveranstaltungen: Hier liegt Hamburg auf dem ersten Platz. Die Summe macht es wohl: Freezers, HSV Fußball, -Handball, der FC St. Pauli sowie diverse Events wie der Hanse-Marathon oder das Radrennen Cyclassics dürften hier eine Rolle spielen.
Was aber lernen wir daraus?
Statistiken und Marktforschungsergebnisse im Detail zu beachten und im Anschluss ein Gesamtfazit ziehen ist wichtig und richtig. Um beim Glücksatlas zu bleiben: Selbst wenn Hamburg bei den Angeboten für ältere Menschen nur auf Platz 8 von 13 landet, ist die Gesamtbewertung hier grundlegend eine andere. Hamburger sind „die glücklichsten“, auch wenn ihnen Details durchaus weniger gut gefallen.
Als Marktforscher sollte einem diese Diskrepanz stets bewusst sein und in die Bewertung eines Sachverhaltes mit einfließen. Schließlich bringt es auch den Kunden wenig, wenn sie von einem starken Wert geblendet und die verbesserungswürdigen Details ausgeblendet werden.
In der täglichen Praxis steht MediaAnalyzer als Institut dafür, dass wir eben nicht aufgrund eines einzelnen Wertes eine Entscheidung treffen, sondern Ergebnisse im Gesamtbild interpretieren. Erst der Überblick über alle relevanten Daten kann eine Entscheidung ermöglichen, die auf mehr als einem Bein steht.