(Zuviel) Online-Werbung wirkt (kontraproduktiv?)

Präsenz und Sichtbarkeit sind, wie bekannt sein dürfte, ein hohes Gut auch im Bereich der Online-Werbung. Webads sollen schließlich gesehen und beachtet werden.

Ein beliebter und naheliegender Weg in den Fokus der Aufmerksamkeit und damit hoffentlich in die Gehirne der Zielgruppe zu gelangen, ist es, die Webads im oberen Bereich der jeweiligen Site zu platzieren. Immerhin wird dieser Bereich nicht nur als erstes gesehen, sondern in der Regel auch von allen Usern beachtet. Dabei ist dann theoretisch auch egal, ob der User sich länger auf der Site aufhält, oder nach dem Anblick des oberen Bereichs direkt abwandert. Die Werbung wurde ausgeliefert und war im sichtbaren Bereich.

Natürlich motiviert dies viele Anbieter von Webangeboten die Werbeflächen genau in diesem Bereich zu platzieren. Bietet sich so doch viel eher die Chance auf Views, Clicks und damit am Ende auf das Wesentliche: Umsatz.

Aus der Sicht des Werbetreibenden ist diese Strategie naturgemäß zweischneidig: Natürlich möchte man die eigene Webad schnell und direkt in den Fokus der Zielgruppe rücken, allerdings schmälern zu viele Webads auf einmal den Werbewert des eigenen Werbemittels  – auch messbar.

Nicht nur den Usern kommt also die aktuelle Veränderung des Google-Such-Algorithmus entgegen. Als Reaktion auf Userfeedback hat sich Google entschieden, die Content-Menge „above the fold“ – also im nach dem Aufruf sichtbarem Bereich – als Qualitätsparameter in den Algorithmus zu integrieren.

If you click on a website and the part of the website you see first either doesn’t have a lot of visible content above-the-fold or dedicates a large fraction of the site’s initial screen real estate to ads, that’s not a very good user experience. Such sites may not rank as highly going forward.

Google schreitet also wieder einmal voran und versucht hier quasi von außen regulierend einzugreifen. Dabei wird zunächst das User-Interesse in den Vordergrund gestellt. Für den Werbetreibenden kann dies jedoch ebenfalls von Vorteil sein, schließlich werden so eben auch jene Seiten abgestraft, die übermäßig viel Werbung im oberen Bereich integrieren.

This […] affects sites that go much further to load the top of the page with ads to an excessive degree.

Gerade Kunden großer Werbenetzwerke sollten hiervon profitieren, schließlich dürfte sich so die Qualität der Werbeplätze verbessern.

Zumindest dann, wenn die Site-Betreiber sich dem Druck des Such-Giganten beugen.

[Quelle: Google Webmastercentral Blog]

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