An Name-Sponsoring für Sportarenen, Veranstaltungen oder Sportmannschaften haben wir uns bereits gewöhnt. Auch dass Denkmäler bei der Renovierung vom Sponsor eingehüllt werden ist keine Seltenheit mehr.
Da auch viele Städte mit leeren Kassen kämpfen, haben sie jetzt eine neue Geschäftsidee entwickelt und offerieren bekannte Wahrzeichen als Werbeplattform.
So hat Madrid die Metrostation am zentralen Platz Puerta del Sol im Herzen der spanischen Hauptstadt in „Vodafone-Sol“ umbenannt. Drei Jahre lang darf Vodafone die Metrostation der hochverschuldeten Hauptstadt und die gesamte rote Linie 2 für seine Werbezwecke beanspruchen und zahlt dafür drei Millionen Euro. Für den Konzern lohnt sich das, da ca. 65.000 Menschen jeden Tag über die Puerta del Sol laufen. Zudem nutzen täglich 122.000 Fahrgäste die Vodafone-Linie.
Roms Hauptbahnhof Termini wirbt jetzt ebenfalls für Vodafone. Der U-Bahnhof Termini heißt nun „Termini Vodafone“. Drei Monate lang soll Termini „testweise“ den Namen tragen, danach wohl dauerhaft für eine Millionen Euro pro Jahr. Die U-Bahn-Stationen „Piazza di Spagna“, „Barberini“ und „Fontana di Trevi“ seien als Touristenmagnete wohl als Nächstes dran. Als mögliche Partner sind wohl Armani, Coca-Cola und Nike im Gespräch.
Marketingexperten sind jedoch eher skeptisch und vertreten den Standpunkt, dass Vodafone so bei niemandem positive Emotionen wecke. In Madrid gab es anfänglich Proteste und eine Gegenbewegung namens „Tapa la marca“ (übersetzt: „deck die Marke zu“). Auf deren Internetseite stehen Schablonen in verschiedenen Größen zum Download zur Verfügung, die genau der Größe des Vodafone-Logos entsprechen. Hiermit kann dann das Vodafone-Logo überklebt werden.
Allerdings wurde diese Methode auch schon für wohltätige Zwecke genutzt. Für 100.000 Euro musste sich Christoph Kolumbus in Barcelona das Nike-Trikot vom FC-Barcelona mit dem Sponsor Qatar Airways auf der Brust anziehen. Mit dem Geld sollen soziale Projekte in den umliegenden Wohnvierteln gefördert werden. Aber auch Nike wird hiermit einen kräftigen Werbeerfolg gefeiert haben.
Bleibt abzuwarten, ob sich diese Form des Name-Sponsorings durchsetzen wird und positive Auswirkungen für die Marken generieren kann.